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Hans Klaus Becker

Mysterium Wolke

Ein Bild des Menschwerdens

UrsprĂŒnglicher Preis CHF 17.00 - UrsprĂŒnglicher Preis CHF 17.00
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Von der sichtbaren Erscheinung am Himmel zum "UrphĂ€nomen Wolke" und ebenso von dem, was die meteorologische Wissenschaft zur Wolkenbildung zu sagen hat, bis zur Wolke und ihrer Bedeutung in der Heiligen Schrift wird der Leser vom Autor gefĂŒhrt.

von Hans Klaus Becker

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Er geht davon aus, dass alle materiellen (und auch seelischen) Dinge sich ihrer Bedeutung nach nicht in sich selbst erschöpfen, sondern auf ihren Ursprung deuten, und zeigt, dass die Wolke, so wie sie Ă€ußerlich erscheint, nicht zu dem hinlangt, was sie eigentlich ist. Erst im Geistigen ereignet sie sich, ist sie sich eigen, ein Ereignis. Sie ist zwar Tatsache, aber ihrer VollstĂ€ndigkeit nach nicht beschreibbar, denn Geistiges kann man zwar in Worte fassen, die Wirklichkeit ist aber nur erlebbar im Werk.
Eine bestimmte Seelenhaltung und stimmung ist also notwendig, dorthin zu finden, wo in einer höheren Seelen-Geist-Region die Erscheinung Wolke denk- und erlebbar wird. Diese Seelenhaltung ist eine liebevolle, hervorbringende Kraft in den Lebens- und SeelenkrÀften des Menschen. An sie appelliert dieses Buch.


Rezension

Hans Klaus Becker hat Ostern dieses Jahres ein kleines, aber außerordentlich reichhaltiges Buch mit dem Titel Mysterium Wolke – ein Bild des Menschwerdens im Novalis Verlag erscheinen lassen. Es ist eine Lebensfrucht, die er einerseits seiner Kindheit auf dem Lande, weitlĂ€ufigen Reisen und jahrzehntelangen Segeltouren verdankt, andererseits dem Theologen Friedrich Benesch, der die Natur immer als Schöpfung schaffender Geister darzustellen verstand und zu eigenen, liebevollen Beobachtungen anregte. Rudolf Steiners Beschreibungen des kosmischen und menschlichen Werdens und der apokalyptischen Zukunft befruchteten zudem seinen Blick auf das Alte und Neue Testament mit den darin enthaltenen Wolkenerscheinungen und den aus ihnen hervortretenden himmlischen Wesen.

Die Grundstruktur des BĂŒchleins nennt er schon im Vorwort: »Die Wolke, ein Relikt ‑ die Wolke, ein Zukunftsbild des Menschen.« Das Buch soll »dazu verhelfen, 
 ausgehend von 
 den wissenschaftlichen Ergebnissen physikalischer Art, mit Intellekt, Verstand, Vernunft, Weisheit und Liebe zur Sache, mit aufwĂ€rts gerichtetem Geist, ĂŒber die reine Wahrnehmung wieder zum Urbild zu kommen.«

Der Autor fĂŒhrt uns durch die Mythologie der Griechen, Germanen, Hindus, ihre Götter- und Schöpfungsmythen und durch die großen Bilder des Alten Testaments, in denen Gott das Volk Israel aus der Wolke heraus fĂŒhrt und lehrt, bis zu den embryologischen Prozessen des werdenden Menschen und stellt dabei dar, wie sich aus wolkenhaften HĂŒllen die Welt makrokosmisch und mikrokosmisch herauskonkretisierte: Kosmos und Natur als Urzustand dessen, was uns heute noch als Wolke am Himmel erscheint. Goethes Wolkengedichte zu »Howards EhrengedĂ€chtnis« rufen uns die Klassifikation der Wolken ins GedĂ€chtnis. Genaue Schilderungen des Wolkenentstehungsprozesses lassen uns die Wolke – dargestellt am Cumulus – als ein dreigliedriges Werdewesen erfassen, das mittels des WĂ€rmestamms (unter und in der Wolke) den Kondenskörper (die Wolke in der Gestalt eines Baumwipfels) entwickeln kann, der sich in Eisbildungen und Regentropfen (dem Gewitteramboss) wieder auflöst. Damit hat er das Bild der Wolke und das Prinzip Wolke (im Auf und Ab die Substanzen fĂŒr das Werden erzeugen) vor uns hingestellt.

Auf dieser Ebene reicher Schilderungen entwickelt der Autor dann subtil das menschliche Seelenwesen in Denken, FĂŒhlen und Wollen, indem eines das andere spiegelt und beleuchtet. Er vermag dabei die Seelenentwicklung des Menschen so zu schildern, dass, ohne zu moralisieren, das Bild des christusfĂ€higen Menschen entsteht. Ja, mit Worten von Paulus, Novalis und Heidegger und mit den Schilderungen des Apokalyptikers (Kapitel 10) fĂŒhrt er vor Augen, wie die Seele des Menschen, die jetzt an den Leib gebunden auf der Erde lebt, sich wieder zu kosmischer GrĂ¶ĂŸe weiten kann und damit in die SphĂ€re gefĂŒhrt wird, in die Christus nach der Auferstehung, aufgehoben von einer Wolke, den Menschen voranleuchtet.

Es ist ein Buch von großer Dichte und großem Reichtum, liebevoll geschrieben aus dem ganzen Leben eines Priesters, den das Alter jetzt in kontemplative ZurĂŒckgezogenheit gefĂŒhrt hat.

Quelle: Die Drei, Heft 12, 2014

Erscheinungsdatum: 06.2014
softcover,124 S. 10 farb. Abb. 135 x 2010 mm
ISBN 978-3-941664-42-5

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Novalis-Verlag
HĂ€uschensweg 46
DE 50827 Köln
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